Erste Erfahrungen



Hallo liebe Leser und Leserinnen,

nach einigen Problemen mit dem Internet, habe ich es nun doch geschafft, meinen Blog mit den ersten Erfahrungen hochzuladen.
Nach dem Flug, auf dem ich auch meine Mitfreiwilligen wiedergetroffen habe, sind wir abends in Tansania angekommen. Dass es irgendwie anders war, bemerkte man schon am Flughafen. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser nur aus einem Raum bestand, war der Fußboden aus Holz und  an der Decke hingen überall Kabel.
Vor dem Flughafen wartete schon Richard, unser Mentor auf uns. In zwei Autos sind wir dann zu unserer Zwischenunterkunft in Moshi gefahren. Auch wenn es schon spät war und das Restaurant eigentlich schon geschlossen hatte, haben wir noch etwas zu Essen bekommen.  Am nächsten Morgen ging es dann schon um 6 Uhr los. Da wir den Bus nach Singida bekommen mussten, hatten wir nicht viel Zeit zum Frühstücken. Die Fahrt hat insgesamt etwa 8 Stunden gedauert und schon auf dieser hat man so viel Neues und Unbekanntes sehen können. Mal ganz abgesehen von der komplett anderen Natur, haben wir schon in den ersten drei Minuten im Bus gemerkt, dass wir als „Weiße“ ganz anders behandelt werden. Zu Beginn saßen wir noch hinten im Bus, da unser Mentor jedoch wollte, dass wir mit ihm vorne sitzen, mussten die anderen Passagiere für uns Platz machen und mit uns tauschen. Dies haben sie auch ohne Widerrede getan. Auf dem Weg nach Singida haben wir an mehreren Stellen gehalten. Während der Fahrt wurde der Bus immer voller, sodass einige Leute im Gang sitzen mussten. Eine neue Erfahrung war außerdem, dass überall wo wir mit dem Bus angehalten haben, Leute ankamen und alles Mögliche direkt am Busfenster verkauft haben. In alten Kartons wurde einem Essen und Trinken oder diverse Accessoirs entgegengestreckt .
Da wir von dem Flug sehr erschöpft waren und ich in der Nacht nicht geschlafen hatte, da wir um zwei Uhr zum Flugafen aufgebrochen sind, haben die meisten von uns einen Großteil der Fahrt geschlafen.
In Singida angekommen sind wir mit dem Auto und einem Bajaji zu Richards Haus gefahren. Bajajis sind kleine dreirädige Gefährte, die genau wie die Motorräder dafür da sind, auf kurzen Strecken von einem Ort zum Anderen zu kommen, da nur die wenigsten ein Auto besitzen.
Es gibt kaum befestigte Straßen und so ist das Fahren in den Bajajis nicht unbedingt bequem, da man über Huckel und durch Rinnen  in der Straße fähr. Es macht aber dennoch irgendwie Spaß.
Bei Richard angekommen haben wir vorübergehend  Zimmer bezogen. Wir sechs haben jeweils zu zweit in einem Zimmer geschlafen. Das Haus in dem Richard wohnt ist ziemlich groß und man kann es auch eher als Wohngemeinschaft bezeichnen. Neben Richard wohnen dort noch die Hausbesitzerin, eine Familie mit zwei Kindern, welche jedoch meist nicht zu Hause sind, da sie wohl in einer anderen Stadt auf die Schule gehen, außerdem noch der Neffe von Richard und noch ein junger Mann, der in seinen Semesterferien dort wohnt.
Die ersten Tage haben wir im Grunde viel im Innenhof verbracht oder haben uns Singida angeschaut. Abends kann man am besten zu den Felsen gehen, die die Stadt größtenteils prägen. 

Außerdem hat der Neffe von Richard, der sozusagen unser Gastbruder ist, immer viel erzählt, wie dass Leben hier so ist und wie man sich am Besten verhalten sollte. Außerdem hat er uns gezeigt, wie einige der Hauptgerichte hier gekocht werden. Am meisten wird nach meiner Erfahrung Reis, Ugali (ein Maisbrei) und Kochbananen gegessen. Außerdem gibt es sowohl Mittags als auch Abends warmes Essen.
Am vierten Tag, den wir dort verbracht haben sind die ersten beiden Freiwilligen in Ihre Gastfamilien gekommen. Rike und Linda wurden von ihren Gastmüttern abgeholt und sind dann mit ihnen nach Igoguno gefahren, was etwa 1,5 Stunden mit dem Bus entfernt ist.
Am Tag darauf sind dann auch Jannis und Ronja in ihr Dorf abgefahren. Auch ich bin in meine Gastfamilie gekommen. Ich wohne jetzt nur fünf Minuten von Richards Haus, in welchem Hannah- Maria lebt, entfernt. Meine Familie besteht aus meiner Gastmutter Judith, die ebenfalls eine Mentorin von uns ist, ihrem Mann und zurzeit sieben Gastgeschwistern. Drei Mädchen bzw. junge Frauen und drei Jungs, wovon der jüngste noch ziemlich klein ist.
Im Alltag versuche ich immer beim Kochen oder Abwaschen zu helfen. Meine Gastschwestern freuen sich da immer drüber, sind aber irgendwie auch immer erstaunt, dass ich sehr wohl meine Wäsche mit der Hand waschen kann, wenn auch nicht ganz so schnell wie sie und, dass ich auch kochen kann. Natürlich ist es ungewohnt plötzlich mit Holzkohle und auf dem Boden zu kochen, aber da gewöhnt man sich echt ziemlich schnell dran. Ansonsten verbringe ich momentan noch viel Zeit im kleinen Laden, der direkt vor dem Haus ist. 

Solche Läden sind hier an jeder Ecke und meist noch mit einem Gitter versperrt, aber man bekommt dort alles, was man benötigt. Eine meiner Gastschwestern verbringt den Tag immer im Laden und sie freut sich jedesmal riesig, wenn ich mich dazu setze, auch wenn wir uns nicht wirklich unterhalten können. Meistens sagt sie mir, wie die Produkte in Swahili, der Landessprache, heißen.
Des Weiteren verbringe ich die Abende oft mit Hannah-Maria und Eugene, dem Gastbruder. Wir kochen dann meist auch noch zusammen, lernen Swahili oder gehen uns den Sonnenuntergang anschauen.
Dies sind erstmal ein paar erste Eindrücke. Natürlich gibt es noch so viel mehr zu erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen. Alles was es eigentlich zu wissen gibt ist, dass es mir hier super geht und man durchgängig neue und schöne Erfahrungen oder Erlebnisse hat.
In meinem nächsten Blog werde ich dann auch etwas von meiner Arbeit in der Gehörlosenschule erzählen, in der ich bisher jedoch nur ein Mal war.

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