Ein Wochenende auf dem Land und weitere Erlebnnisse
In der letzten Zeit habe ich wieder sehr viel
erlebt. Um eine ungefähre Vorstellung vor allem von der Landschaft zu gewinnen,
werde ich diesmal einige Bildern kommentieren.
Also...auf diesem Bild hier sieht man mich in Mwanga. Viel mehr als im Baum stehen, kann man gefühlt dort auch nicht unternehmen. Nein: Ganz so krass ist es natürlich nicht.
Zuerst einmal: Was ist überhaupt „Mwanga“?
Gute Frage! Man findet das kleine Dorf, in welchem die Mitfreiwilligen Ronja
und Jannis leben, nämlich weder bei Google Maps noch sonstwo. Da wir uns aber am
Wochenende anschauen wollten, wie es bei den beiden so aussieht, sind wir mit
Linda und Rieke aus Iguguno, für ein Wochenende dort hingefahren.
Hannah-Maria und ich waren
mit dem großen Bus etwa 4 Stunden unterwegs (die Fahrt zum größten Teil
verschlafend). Von der “Haltestelle” haben wir etwa fünf Minuten zum Ortsrand
gebraucht, wo Jannis wohnt. Ronja wohnt auf der anderen Seite des Ortes, den
man aber in zwei Minuten durchquert hat.
An diesem Wochenende haben wir dann Jannis´
Geburtstag gefeiert und u.a. das ausgetrocknete Flussbett erkundet.
Persönlich am beeindruckendsten finde ich es dort
im Dunkeln. Man hat das Gefühl, mitten zwischen den Sternen zu stehen, da weder
Licht noch Hindernisse den Blick zum Horizont stören. Man kann also unglaublich
viele Sterne gleichzeitig sehen. Besonders schön ist dann die Milchstraße zu
erkennen.
Leider waren die Tage schnell vorbei, so dass am
Sonntag schon die Rückfahrt angetreten werden musste. Diesmal allerdings mit
einem 8-Sitzer-Cruiser, in dem nach perfekter Aufteilung (also quetschen) jedoch
16! Erwachsene Platz finden. Dafür brauchten wir auch nur 2 Stunden zurück. Es
war ein wirklich schönes Wochenende.
Zwischenzeitlich sind
unsere beiden Nachzügler angekommen. Ida, meine Mitfreiwillige und Kathi, die mit
Hannah-Maria im Projekt ist. Die beiden haben die ersten Nächte bei mir
verbracht und wir haben ihnen natürlich erstmal alle Sehenswürdigkeiten ( hier
Lake Singida) gezeigt.
Interessant ist vielleicht ebenfalls, dass ich
bei einer Hochzeit dabei sein durfte, bzw. auf der Party am Abend, denn nicht
bei jeder Hochzeit wird am Abend noch gefeiert. Meine Gasteltern sind eng mit
dem Brautpaar befreundet, daher saßen sie mit am „Hochtisch“ und ich alleine
unter den anderen Gästen. Es war interessant, den Ablauf zu beobachten. Der
grösste Teil bestand aus Tanzen. Alle Gäste sind tanzend mit den Geschenken
über den Köpfen eingezogen und das Überreichen an das Brautpaar hat über eine
Stunde gedauert. Dabei wurden auch die Eltern des Brautpaares reichlich
beschenkt. Danach gab es dann unglaublich viel Essen aus riesigen Pötten; und
für jeden ein kleines Stück von der Hochzeitstorte. Der trockene Zitronenkuchen
war für mich dabei irgendwie ein Highlight.
In diesen Bildern sieht man, was ich sonst
noch so neben der Schule mache. Ich gehe immer noch sehr oft mit Hannah-Maria
in die Felsen (auch zu den zu Fuß eine Stunde entfernt liegenden). Dort ist es
wunderschön und total ruhig. Man kommt sich immer so vor, als wäre man
plötzlich ganz woanders.
Außerdem helfe ich
viel beim Kochen. Auf diesem Bild sieht man, wie meine Gastschwester Ugali
kocht. Das kann ich auch schon, ist aber echt total anstrengend die „Pampe“,
wie ich unser tägliches Mittagessen gerne nenne, zu rühren, die wird zum
Schluss nämlich ziemlich fest.
Zu meinem Projekt gibt es zu sagen, dass ich
immer noch viel Swahili lerne. Ida und ich sind jetzt auch fest in den
Kunstunterricht der ersten bis dritten Klassen eingeplant. Außerdem werden wir eine
Art Bewegungs-AG anbieten, da die Kinder hier echt total motiviert sind, sich
zu bewegen. Egal wohin sie müssen, sie rennen immer. Mal sehen wie das so
klappt, wenn wir ihnen die Spiele in Gebärdensprache oder in Zeichensprache
erklären müssen. Ansonsten springen wir ein, falls eine Lehrperson ausfällt.
So, das war es von mir fürs Erste, lasse aber
bald wieder von mir hören.
"Baadaye" und "Kwa heri"
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